„Der zauberhafte, aber schwierige Beruf des Opernschreibens“. Das Musiktheater Ernst Kreneks

Ernst-Krenek-Studien Band 2
Herausgegeben von Claudia Maurer Zenck

Inhaltsverzeichnis

Petra Preinfalk | Peter Blaha | Claudia Maurer Zenck: Vorworte

Claudia Maurer Zenck: Einleitung in zwei Teilen

Peter Tregear: Revolution in der Oper. Die Zwingburg und Der Sprung über den Schatten

Matthias Henke: Von den Zwängen der Freiheit zur Freiheit der Zwänge. Thematische Kontinuitäten in Kreneks Einaktern

Claudia Maurer Zenck: Das Jonny-Problem. Ein Forschungsbericht

Nils Grosch: Zeitoper, Stilpluralismus und Episches Theater in Ernst Kreneks Leben des Orest

Christopher Hailey: The Emperor and the Blacksmith

Petra Ernst: »In der Gegenwart sehe ich vorläufig noch mehr Abgrund als Brücke«. Zum Gedanken der Synthese in Ernst Kreneks Libretti der Zwischenkriegszeit

Filippo Juvarra: Antikendeutung einmal anders. Cefalo e Procri

Claire Taylor-Jay: Ist politische Oper heute noch möglich? Kreneks Der Diktator und Tarquin

Richard Wilson: Krenek and Melville. Three American Operas

Gösta Neuwirth: Die Abwesenheit der Götter. Über Ernst Kreneks Pallas Athene weint

Personen- und Werkregister

Zusammenfassung

Es gibt wohl einige Komponisten des 20. Jahrhunderts, die ein ebenso umfangreiches Œuvre schufen wie Ernst Krenek, aber keinen, der sich so häufig und so kontinuierlich mit dem Musiktheater auseinandersetzte wie er. Schon der junge Krenek fand früh öffentliche Beachtung nicht nur mit seinen Instrumentalwerken und vornehmlich auf Musikfesten, sondern auch und vor allem als Opernkomponist. Seine Werke standen auf den Spielplänen der großen und renommierten Opernhäuser ebenso wie der kleinen Provinzbühnen, er war in den zwanziger Jahren der am häufigsten aufgeführte zeitgenössische Opernkomponist Mitteleuropas. Dieser Erfolg verdankte sich nicht nur dem sagenumwobenen "Jonny spielt auf", wie man vermuten könnte.

Die frühe Aufführungsgeschichte von Kreneks berühmtester Oper dürfte allerdings die am besten bekannte Episode seiner kompositorischen Laufbahn sein: Wenn innerhalb der ersten zwei Spielzeiten 70 Theater eine Oper auf die Bühne bringen und sie allein am Ort der Uraufführung in vier Jahren an 140 Abenden gespielt wird, sind dies sehr einprägsame Erfolgszahlen. Wohlbekannt ist aber auch, daß die Oper und ihre außergewöhnliche Resonanz in einigen Aufführungsstädten vom rechten politischen Spektrum beargwöhnt und bekämpft wurden. Ebenso geläufig ist, welche Konsequenzen diese Abwehr politisch und für den Komponisten persönlich letztlich hatte. Weniger gut bekannt ist jedoch, was damals nach der Erstaufführung in Wien im einzelnen geschah und in welchem kulturellen, kulturpolitischen und sozialpsychologischen Zusammenhang dies stand. Claudia Maurer Zenck, die Herausgeberin des Bandes, faßt deshalb in ihrer Einleitung die Ereignisse jener Tage zusammen.

Allerdings ist der Band nicht auf dieses eine von Kreneks insgesamt 21 musiktheatralen Werken beschränkt, sondern es geht um Kreneks Opernschaffen überhaupt, dargestellt an einigen zentralen Werken aus allen Schaffensperioden des Komponisten.

 

Back to Top