Triophantasie, op. 63 für Klaviertrio
Ernst Krenek (1900 - 1991)
Welche Stimmung vermittelt dieser Beginn für Dich? Eine melancholische, zarte oder doch fragende Atmosphäre? Auf dem pulsierenden Klangteppich des Klaviers sprechen abwechselnd und doch in einander verschlungen die Geige und das Violoncello recht zagend, als würden sie sich nach einer längst vergangenen Zeit zurücksehnen. Im Laufe des Werkes wird der Ton durchaus vehement und lotet ein wenig die Grenzen der romantischen Sinnlichkeit aus. Dennoch verliert sich der nostalgische Gestus nie.
Als Krenek diese Triophantasie schrieb, befand er sich stilistisch gesehen gerade in einer kreativen Umbruchsphase: Zwischen dem schmissigen Ton in der Oper "Jonny spielt auf" und ersten vagen Versuchen der Zwölftonmusik lebte er in diesem einsätzigen Werk seine romantische, von Franz Schubert inspirierte Seite aus. Komponiert hatte Krenek das Werk für die berühmten Musiker Artur Schnabel (Klavier), Carl Flesch (Violine) und Gregor Piatigorsky (Cello).