Ernst Kreneks Schachspiel

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Haben Sie sich auch schon dem internationalen Lockdown- und Quarantänetrend angeschlossen und das alte Schachspiel vom Dachboden geholt oder doch lieber gleich im online-Schach versucht?

Wie viele andere Musikschaffende auch – man denke da zum Beispiel an Arnold Schönbergs Koalitions- oder Bündnis-Schach für 4 Personen oder die legendäre Partie von Sergej Prokofiev und David Oistrach 1937 –, hegte auch Ernst Krenek eine große Faszination für das traditionsreiche Spiel mit den schier endlos scheinenden Zug-Kombinationen auf nur 64 Feldern.

Auch wenn Krenek „den bloßen Gedanken an Chance und Risiko in jedem Zusammenhang widerwärtig“ fand und Glücksspielen dementsprechend wenig abgewinnen konnte, hatte er bereits während seiner Gymnasialzeit große Begeisterung für Schach entwickelt.

 

„Gesellschaftsspiele interessierten mich nur wenig mehr, bis ich, ebenfalls in jenen Jahren, das Schach für mich entdeckte. Es wurde zu einer wahren Leidenschaft. Mit Hilfe eines gründlichen Lehrbuchs studierte ich es so systematisch wie nur irgend etwas. Ich glaube, daß ich im Schachspiel eine bemerkenswerte Geschicklichkeit erwarb, aber während des Krieges versiegte meine Begeisterung unter dem Druck wichtigerer Verpflichtungen, und jetzt bin ich nur ein mittelmäßiger Spieler, obgleich ich von diesem unglaublich genialen Spiel immer noch fasziniert bin.“
 

Ernst Krenek, Im Atem der Zeit

 

Ganz seiner Persönlichkeit entsprechend, fühlte sich Krenek von der vielfältigen Kombination von Präzision und Kreativität angezogen.
Auch in seinen Tagebucheintragungen finden sich wenige Hinweise: So schrieb er am 10. Juni 1938 „Abends Schach gespielt mit Clement, zweimal verloren, sehr depri¬miert. Ich glaube, nichts mehr wird gelingen.“, doch gleich am Folgetag, dem 11. Juni, hatte sich am Spielbrett das Blatt gewendet und er notierte: „Im Schach gewonnen.“

Mit der Übersiedlung der Nachlassbestände aus dem Wohnhaus von Ernst und Gladys Krenek in Palm Springs, Kalifornien, ist nun auch sein Schachspiel nach Krems gekommen.

 

 

Schwarz am Zug. Matt in 4 Zügen.
Harry Potter Fans finden sicher leicht die Lösung für diese von Schach-Autor Jeremy Silman komponierte Position! Aufgepasst: Harry (Läufer auf A3) muss überleben.

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