Aus Lothar Knessls Führer durch Ernst Kreneks Bühnenwerke

Don Juan und Faust

Musik zur Tragödie in vier Akten von Dietrich Christian Grabbe, W.o.O. 130 (1927)

Verlag / Rechte
Ms., nicht veröffentlicht


Uraufführung
1927 Kasseler Rundfunk

D Ernst Krenek


Besetzung
1.1.1.1 – 0.1.1.0 – Perc, Pft – Str (2 Vl, Va, Vc, Kb)


Entstehung
Ernst Krenek war einer der Pioniere des Komponierens für Radio-Musikprogramme. Zwischen 1925 und 1927 schrieb er Begleitmusiken für verschiedenste Texte, die als Wort-Musik-Sendungen in verschiedenen Radiosendern ausgestrahlt wurden. Einige dieser Sendungen waren anlassbezogen, religiösen Feiertagen gewidmet, wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten, aber es finden sich auch einige Schauspielmusiken unter diesen Werken Kreneks, so etwa zu Christan Dietrich Grabbes (1801–1836) Tragödie Don Juan und Faust (1828). Die Partitur zu diesem Werk hat der Grabbe-Forscher Alfred Bergmann in seiner Sammlung aufbewahrt, mit der sie dann in die Lippische Landesbibliothek in Detmold übernommen wurde. Von dort wurde kürzlich eine digitale Reproduktion für das Archiv des Ernst Krenek Instituts erworben.


Inhalt
In seinem Ideendrama aus dem Jahr 1828 lässt Grabbe zwei mythologische Gestalten der Weltliteratur, Don Juan und Faust, aufeinandertreffen. Grabbe wollte mit seinem Drama sowohl Goethe als auch Mozart übertreffen. Kern des Dramas ist der Ideenkonflikt zwischen Don Juan und Faust. Ersterer kann nur körperlich-sinnliche Befriedigung erfahren, Faust lehnt materialistische Bedürfnisse als menschliche Schwäche ab. In ihrem Kampf um Donna Anna versagen aber beide, da ihr Handeln rein egoistisch motiviert ist.

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