Streichquartett Nr. 7, op. 96, 1. Satz (1944)
Ernst Krenek (1900 - 1991)
Das Streichquartett an sich ist ein musikalisches Format, das kaum an Intimität und Intensität zu überbieten ist. "Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen." So Goethes vielstrapaziertes Zitat zum Streichquartett. Worum könnte es im Gespräch hier im ersten Satz dieses 7. Streichquartett gehen?
Dieses Streichquartett von Krenek basiert auf einer Zwölftonreihe: Das heißt, dass alle 12 Töne unseres Tonsystems in einer bestimmten Reihenfolge als Basis für die Komposition verwendet wurden. Krenek zerteilt diese Reihe in kleinere Einheiten, die er immer wieder neu zusammensetzt.
Als der Komponist das Streichquartett schrieb, hatte er bereits einige Jahre in der Emigration in den USA verbracht und die Zwölftontechnik etablierte sich für ihn als essentielle Keimzelle zahlreicher Werke.