Volksliederbücher in der Notenbibliothek Ernst Kreneks

Aus dem Archiv

Neben Werken von u.a. Beethoven, Mozart, Schubert, Strawinsky, Palestrina, Milhaud oder auch von Kreneks Schüler/innen, beherbergt die private Notenbibliothek Ernst Kreneks zwei Volksliederbücher: „Volkslieder und Jodler aus Vorarlberg“ Erscheinungsjahr 1926, und „Wulfenia-Blüten. Einige fünfzig Lieder und Jodler aus Kärnten“, erschienen 1932 bei der Universal Edition; Letzteres wohl benannt nach der hübschen und im Frühsommer blühenden Kärntner Wegerich-Pflanze „Wulfenia carinthiaca“.

 

 

Hat man Kreneks zwölftönige oder atonale Werke im Ohr, mag es vielleicht im ersten Augenblick weniger naheliegend erscheinen, dass sich in seinem Schaffen auch zahlreiche Bezüge zur Volksmusik finden. Doch Krenek liebte nicht nur die Berge und seine Reisen durch Österreich, sondern ließ sich auch von Volksliedern und der Volksmusik unterschiedlicher Regionen inspirieren.

So findet sich Volksmusikalisches nicht nur in seinem populären Liederzyklus „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“, op. 62 sondern auch z.B. in „Vom lieben Augustin“, op. 40 für Schrammel-Ensemble, den „Drei lustigen Märschen“, op. 44 für Bläser und Schlagwerk, der Satire „Kehraus um St. Stephan“, op. 66, seinem Chorwerk „Vier österreichische Volkslieder“, op. 77a oder seinen „Echoes from Austria“, op. 166 für Klavier.

Krenek trat auch als Bearbeiter von Volksliedern auf: in einem „Volksliederbuch für die Jugend“ bearbeitete Krenek 16 Lieder. Im selben Band sind auch Paul Hindemith, Hans Gál oder Arnold Schönberg vertreten, wenn auch mit deutlich weniger Beiträgen.

Wer tiefer in die Thematik eintauchen möchte, dem sei Band 3 der Ernst-Krenek-Studien „Echoes from Austria. Musik als Heimat. Ernst Krenek und das österreichische Volkslied im 20. Jahrhundert“, herausgegeben von Matthias Schmidt empfohlen.
Darin wurden auch zwei Aufsätze von Ernst Krenek abgedruckt: „Volkslieder in zeitgenössischer Bearbeitung“ und „Fragen der Volksmusik“.

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